Pilling (Knötchenbildung bei Wolle)

Pilling

Cashmeregarn ist ein sogenanntes Streichgarn. Der Faden ist nur leicht verdreht, also nicht gekämmt. Dadurch ist der Handgriff besonders weich, aber das Garn leider reibungsempfindlicher als Kammgarn (z. B. Merinowolle).

Es ist natürlich für Cashmerestrick und fast unvermeidbar, dass sich in der ersten Zeit an den beanspruchten Stellen überschüssige Fasern an die Oberfläche arbeiten und kleine Knötchen (Pilling) bilden. Verursacher lauern überall im Alltag z. B. gerne in Form von scheuernden Sicherheitsgurten, schräg getragenen Schultertaschen, rauhen Tischkanten oder kratzigen Einnähetiketten in über dem Strickteil getragenen Jacken und Mänteln.

Als Trost sei angemerkt, dass diese Knötchenbildung bei guter Cashmerequalität (ausschlaggebend ist hier die Faserlänge der Rohware) jedoch nach einiger Zeit und einigen Wäschen verschwindet, d.h. wenn sich der Garnüberschuss gelöst hat.

Die Knötchen kann man vorsichtig abzupfen oder mit einem Spezialrasierer (wir empfehlen das Modell von TSCHIBO) entfernen. Die betroffenen Stellen sollten beim Rasieren straff gezogen werden um diese unfallfrei zu behandeln. Besondere Vorsicht ist an den Strickkanten geboten und es sollte allgemein wenig Druck ausgeübt werden.

Ihr wertvolles Cashmereteil dankt es Ihnen, wenn sie es nach jedem Tragen gut lüften und etwas ruhen lassen. Vorsicht beim Lüften auf dem Balkon. Mottengefahr!!! Cashmere ist für die draußen herumschwirrenden Motten so etwas wie „Luxuskost“ und sie stürzen sich mit Vorliebe darauf.

Generell lässt sich sagen, dass hochwertiges, langfasriges Cashmere nach den Wäschen immer schöner und fluffiger wird, während günstiges, kurzfasriges Cashmere einen eher lappigen Zustand entwickelt. Oft erzeugen nämlich bei minderwertigem Cashmere nur diverse Appreturen das softe Cashmeregefühl – und diese lösen sich allmählich durch die eingesetzten Waschmittel.

Cashmere und Motten

Motten

Motten, ein Problem seit Jahrhunderten

Fressen Motten eigentlich Cashmere? Diese oder ähnliche Fragen hört man öfter. Nicht nur sind Kleidermotten lästig und peinlich – vor allem sind deren Larven eine Gefahr für Ihre Kleidung. Kleine Löcher reichen schon, um den schönen neuen Pullover, die edle Stickjacke oder das flauschige Strickkleid unansehnlich zu machen oder gar komplett zu zerstören. Dabei ist das Problem mit den gefräßigen Schmetterlingen, denn hierzu gehören die Motten, schon seit Jahrhunderten bekannt. Mottenlarven und deren Hunger nach Gewobenem und Gestricktem werden bereits in antiken Schriften thematisiert und beklagt.

Tierische Haare – ein Leckerbissen für Motten

Kleidermotten finden in den meisten Schlafzimmern optimale Lebensbedingungen. Das bedeutet: etwa 24 Grad Raumtemperatur und eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 75%. Hier fühlen sich die Insekten besonders wohl. Verscheuchen lassen sich die unerwünschten Tiere erst bei einer Umgebungstemperatur von unter 15 Grad beziehungsweise bei etwa 30 Grad. Auch eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit kann das Einnisten verhindern, zumindest aber das Schlafzimmer und den Inhalt der Kleiderschränke weitestgehend vor Motten und deren Vermehrung zu schützen.

Kleidermotten sind wählerisch bei der Eiablage, denn die Larven der Kleidermotte benötigen Keratin, das zum Beispiel in Tierhaaren wie Wolle – also auch Cashmere – sowie Pelzen und Seide vorkommt. Aber auch Federn und Horn stehen auf dem Speiseplan, kommen aber in den meisten Schlafzimmern seltener vor.
“Oft hausen die Biester in den Ritzen der Parkettböden, wo sie sich von den Haustierhaaren der Vormieter ernähren. Cashmere ist übrigens das Material, auf welches sie sich als erstes stürzen.
Sie wissen halt auch, was gut ist.” Susanne Hugenberg

Der Weg in den Kleiderschrank

Meistens kommen die Motten von draußen, also durch das Fenster, in den Kleiderschrank – oder aber sie werden in bereits befallenen Kleidungsstücken, wie beispielsweise Schnäppchen vom Flohmarkt, nach Hause gebracht.

Wollen Sie sich vor Kleidermotten schützen und vermeiden, dass sich die Tiere ausbreiten, dann ist es unerlässlich die Kleidungsstücke vor dem Einlagern im Sommer oder Winter zu waschen. Zudem ist es hilfreich, den luxuriösen Cashmerepullover zum Beispiel in Leinenbeutel, Bettbezug oder Papierbeutel einzupacken. Hauptsache, es handelt sich dabei um Aufbewahrungsbehältnisse aus pflanzlichen Materialien.

Mottenpapier kann ebenso gut als Schutz herangezogen werden wie Fliegennetze vor den Fenstern. Natürliche Duftstoffe wie Lavendel und Zedernholz in Duftsäckchen, oder ätherische Öle auf Holzstückchen haben ebenfalls eine abschreckende Wirkung und können vor einem Befall der Kleidermotten schützen. Als Geheimtipp gilt Seife – denn bereits ein kleines Stück davon wird von Motten als unangenehm empfunden. Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel aus Drogeriemärkten oder Apotheken sollten zuvor auf ihre Verträglichkeit geprüft werden, da diese Mittel Allergien auslösen können.

Hilfe, ich habe Motten!

Ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen, das heißt, ist die Motte im Haus und das Loch bereits in ihrem Cashmere-Pulli, sollten Sie sich unbedingt Lockstoff-Fallen – auch als Pheromonfallen bekannt – besorgen. An deren klebriger Oberfläche bleiben die Schädlinge haften. Pheromonfallen haben noch einen weiteren Vorteil. Regelmässig aufgestellt und kontrolliert funktionieren sie sozusagen als Frühwarnsystem. Bei erfolgtem Mottenbefall lässt sich mithilfe der Fallen einschätzen, wie stark die Population in etwa ist und ob sie sich durch die getroffenen Maßnahmen verändert. Wenn die gefangenen Motten stetig weniger werden, machen Sie alles richtig. Wichtig ist es die Pheromonfallen nicht zu nahe an Fenstern aufzustellen, da sie eventuell beim Lüften von außen Motten anlocken können.

Eigentlich werden nur männliche Kleidermotten angelockt. Da sich aber die Weibchen immer in deren Nähe aufhalten, gehen meist alle Motten in die Falle. Als nächstes sollten alle befallenen Kleidungsstücke gewaschen werden und der Kleiderschrank gründlich ausgesaugt und gewaschen werden. Da die Motten, wie bereits erwähnt, keine großen Temperaturschwankungen mögen, hilft es die Textilien ins Eisfach oder im Winter auf den Balkon zu legen. Diese Methode ist besonders für nicht waschbare Bekleidung ein probates Mittel.

Auch die Option von Mottenbekämpfung mit Hilfe von Schlupfwespen soll hier noch kurz erwähnt werden. Dieses etwa 0,3 Millimeter winzige Insekt legt seine Eier in den Motteneiern ab, ist für den Menschen jedoch komplett unschädlich. Die geschlüpften Wespenlarven ernähren sich von den Schadtieren. Sobald die Schlupfwespe keine Nahrung mehr findet, stirbt auch sie. Diesen Mottenkiller könne Sie im Zoofachgeschäften oder über das Internet beziehen.

“Ich habe die Schlupfwespen einer „komplett verseuchten“ Freundin empfohlen und es hat super gewirkt. Man bekommt in der Tat die Eier problemlos und relativ günstig übers Internet geschickt. Verschickt wird über mehrere Male, da der Schlupfzyklus der Wespen ein anderer als der der Mottenlarven ist.”

Susanne Hugenberg